„Nachgefragt“ – Was kann ich mir unter dem Ausbildungsberuf des Feinwerkmechanikers (m/w/x) genau vorstellen? Auch in diesem Jahr haben wir einen Ausbildungsplatz im Bereich Feinwerkmechanik in unserem Unternehmen zu besetzen. Das hat Sarah, Mitarbeiterin im Team Human Relations, zum Anlass genommen, mehr über den Beruf in Erfahrung zu bringen und die Ausbildung bei uns noch einmal genauer zu betrachten. Hierfür hat sie sich mit zwei Kollegen aus dem Fachbereich Mechanische Fertigung ausgetauscht. Jan, Abteilungsleiter der Mechanischen Fertigung, gewährt uns einen Einblick in die Ausbildung in seiner Abteilung und informiert darüber, was für eine erfolgreiche Ausbildung mitgebracht werden sollte.

Sebastian, Auszubildender im ersten Lehrjahr, berichtet von seinen bisherigen Erfahrungen bei RST, ermöglicht Einblicke in die Inhalte der Ausbildung zum Feinwerkmechaniker und erzählt uns, was ihm an dieser Ausbildung am meisten Spaß macht.

Sarah: Sebastian, Du machst jetzt seit circa sechs Monaten Deine Ausbildung zum Feinwerkmechaniker bei uns. Warum hast Du Dich für diese Ausbildung entschieden? Standen weitere Berufe zur Auswahl? 

Sebastian: Da ich zuvor eine Ausbildung zum Metallbauer begonnen hatte, die mir leider nicht so gut gefallen hat, war der Ausbildungsberuf zum Feinwerkmechaniker für mich naheliegend. Die Ausbildung zum Metallbauer spielt sich vor allem auf Baustellen ab. Ich habe in der Ausbildung gemerkt, dass dies auf lange Sicht leider nicht meiner Vorstellung entspricht. Da ich aber an den Arbeiten mit Metall und anderen Werkstoffen viel Spaß habe, habe ich mich für die Ausbildung zum Feinwerkmechaniker entschieden. Eine weitere Möglichkeit wäre der Ausbildungsberuf zum Zerspanungsmechaniker gewesen, wofür ich damals ebenfalls ein Vorstellungsgespräch hatte. Allerdings ist die Ausbildung im Bereich Feinwerkmechanik vielseitiger und schien für mich spannender zu sein, weshalb meine finale Entscheidung auf diesen Ausbildungsberuf gefallen ist. 

Sarah: Warum hast Du uns als Ausbildungsbetrieb gewählt bzw. Dich für uns entschieden? 

Sebastian: Zunächst habe ich natürlich im Internet zu den verschieden Ausbildungsberufen und den Unternehmen, die diese anbieten, recherchiert. Da ich mich vor allem, wie gerade geschildert, für den Ausbildungsberuf zum Feinwerkmechaniker interessiert habe und in der Region bleiben wollte, bin ich relativ schnell auf RST aufmerksam geworden. Die Anzahl an Unternehmen, die diese Ausbildung in der Region anbieten, ist doch sehr gering. Durch eine Praktikumswoche, die ich hier nach meinem Vorstellungsgespräch absolvieren durfte, habe ich erkannt, dass ich mich wohl fühle und mich die vielseitigen Aufgaben, die einen Azubi hier erwarten, reizen. Daher habe ich mich gerne für RST als Ausbildungsbetrieb entschieden, nachdem mir der Ausbildungsplatz angeboten wurde. 

Sarah: Wie laufen die ersten Wochen der Ausbildung bisher für Dich ab? 

Sebastian: Ich habe mich bisher sehr gut sowohl in das Team als auch in die Inhalte der Ausbildung eingefunden. Zunächst wurde mir im Zuge der Einarbeitung natürlich das Team der Mechanischen Fertigung vorgestellt. Aber auch die anderen Abteilungen und Standorte habe ich zu Beginn der Ausbildung kurz kennenlernen dürfen, um einen besseren Einblick in die Firma und die Abläufe zu bekommen. Mit der Zeit entwickele ich jetzt ein immer besseres Verständnis für Vorgänge und betriebliche Abläufe. Ergänzt wird das betriebliche Verständnis selbstverständlich durch einen Fokus vor allem darauf, zunächst die verschiedenen Werkstoffe kennenzulernen, z.B. indem diese durch Feilen bearbeitet werden.

ausbildung

Sarah: Welche Inhalte werden im Schwerpunkt während der Ausbildung zum Feinwerkmechaniker grundsätzlich durch das Unternehmen und die Berufsschule vermittelt? 

Sebastian: Im Unternehmen wird das Fertigen von Teilen an verschiedenen Maschinen und mit unterschiedlichen Werkstoffen erlernt. Dazu gehören die Grundlagen in Form von manuellem Feilen, Sägen und Bohren. Der Anspruch der Aufgaben steigert sich dann, indem diese Arbeiten an der Maschine durchgeführt werden. Dabei beginnt man als Azubi an der Drehmaschine und wechselt dann nach einiger Zeit an die manuelle Fräsmaschine. Am Schluss steht die CNC Fräs- und Drehmaschine. An der Drehmaschine lernt man beispielsweise Stufen oder Gewinde anzufertigen und indem verschiedene Stähle verwendet werden, wird das Gefühl für die Werkstoffe weiter verbessert. In der Berufsschule erlerne ich die theoretischen Grundlagen für die praktischen Tätigkeiten im Betrieb. Darunter fallen beispielsweise die verschiedenen Stahlnormungen, technische Zeichnungen lesen zu können und die Instandhaltung von Maschinen. Jan: Natürlich stehen bei dem Ausbildungsberuf die verschiedenen Möglichkeiten zur Metallverarbeitung und ein gutes Gefühl für Werkstoffe zu erlangen im Vordergrund. Dies wird gerade zu Beginn der Ausbildung vermittelt und ist eine notwendige Grundvoraussetzung für den Beruf.

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Sarah: Darfst Du, Sebastian, eigenständig und selbstorganisiert arbeiten? Oder hast Du eigene Bereiche, für die Du schon zuständig bist? Wie sieht die Entwicklung hier im Ausbildungsverlauf aus? 

Sebastian: Ich erhalte meine Arbeitsaufträge aktuell, indem mir Kollegen Zeichnungen mit einem Arbeitsauftrag übergeben, wie den des Pneumatik-Motors, von dem ich vorhin sprach. Die Zeichnungen bilden ab, wie das finale Werkstück aussehen muss. Daraufhin beginne ich damit, die richtigen Werkstoffe herauszusuchen, stelle Berechnungen an und bearbeite das Teil entsprechend der Vorgaben an der Maschine. Diese Aufträge bearbeite ich vollständig und selbstständig. Natürlich ist einem zu Beginn der Ausbildung noch nicht alles bekannt, aber ich kann jederzeit meinen Ausbilder oder einen der anderen Kollegen fragen. Diese helfen mir durch Tipps oder Anregungen, sodass ich dann den Arbeitsauftrag weiterhin selbst bearbeiten kann – so lerne ich sehr schnell und bekomme gute Einblicke in die Blickwinkel und Argumentationen der erfahrenen Kollegen, warum sie etwas machen oder etwas nicht tun würden. Mit dem Voranschreiten der Ausbildung werden auch die Aufgaben anspruchsvoller und umfangreicher, die mir anvertraut werden. Ganz zu Beginn habe ich vor allem Feil-Übungen gemacht und inzwischen arbeite ich bereits an der Drehmaschine. Zu dem weiteren Ausbildungsverlauf und der Entwicklung hier kann vielleicht Jan ergänzend noch etwas sagen.

Jan: Ja, klar, sehr gerne. Die Azubis absolvieren zunächst ihre Grundausbildung bei uns. Da ist es wichtig, dass sie lernen Bauteile selbstständig zu bearbeiten und einen möglichst umfassenden Einblick in die Arbeiten der Abteilung zu erhalten. Im Laufe der Zeit spezialisieren sich die Azubis auf einen Maschinentypen, meistens auf eine der Fräsmaschinen in der Leichten, oder aber auch auf ein Bearbeitungszentrum in der Schweren Zerspanung. Das hängt ganz vom Interesse des Azubis ab.

Sarah: Was macht Dir, Sebastian, an der Ausbildung am meisten Freude und wieso?

Sebastian: Das Feilen zu Beginn der Ausbildung ist wichtig, um ein Gefühl für die Werkstoffe zu erhalten, das war aber ehrlich gesagt nicht meine Lieblingsaufgabe. Da macht mir das Arbeiten an der Drehmaschine deutlich mehr Spaß. Das Gefühl jeden Tag etwas Neues dazugelernt zu haben, ist sehr schön und gibt mir ein gutes Gefühl. Hierdurch werde ich immer selbstständiger und kann anspruchsvollere Aufgaben anvertraut bekommen. Das macht mich stolz.

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Sarah: Was war bisher das tollste oder coolste Werkstück, das Du hergestellt hast?

Sebastian: Vor kurzem habe ich eine Nachbildung eines Fernsehturmes gefertigt. Das ist ein sehr feinteiliges Werkstück und ein gutes Übungsstück, um verschiedene Verarbeitungsarten zu üben. Ich bin sehr stolz, den Turm fertiggestellt zu haben und habe ihn als Erinnerung zu Hause aufgestellt.

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Sarah: Jan, erhalten die Auszubildenden auch Einblicke in andere Fachbereiche und können andere Abteilungen besuchen, um auch dort Erfahrung zu sammeln? 

Jan: Auf jeden Fall. Die Auszubildenden lernen circa zwei Monate lang jeweils die Elektromechanische Produktion und die Systemintegration kennen. In der Elektromechanischen Produktion werden Einzelkomponenten und kleine Baugruppen montiert und verkabelt – unter anderem Teile, die aus unserer Fertigung stammen. Die Systemintegration verbaut schlussendlich alle Komponenten im Endprodukt. Es ist wichtig, dass die Auszubildenden wissen, worauf es für die anderen Abteilungen, die mit den durch uns gefertigten Teilen arbeiten, ankommt. Sie müssen Einblicke in den gesamten Ablauf erhalten und einen Blick über den Tellerrand hinaus bekommen, um ganzheitlich die Prozesse zu verstehen und Sachlagen besser einschätzen zu können. Wir möchten, dass unsere Auszubildenden ein grundlegendes Verständnis erhalten, um so auch Entscheidungen besser treffen zu können, wenn es z.B. um Problemlösungen geht. Außerdem hilft es, sich mit dem Beruf und der Firma besser zu identifizieren, wenn gesehen wird, wo unsere Werkstücke verbaut und wozu diese benötigt werden.

Sebastian: Auf das Kennenlernen der anderen Abteilungen freue ich mich schon sehr. Wann wird es denn so weit sein? Jan: Die Auszubildenden erhalten die Einblicke in die Elektromechanische Produktion und die Systemintegration meistens nach der Zwischenprüfung. 

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Sarah: Was zeichnet diese Ausbildung bei RST in Deinen Augen aus, Jan? 

Jan: Eindeutig die Flexibilität. Die Lehrlinge können und sollen alles ausprobieren, ihre Erfahrungen sammeln und lernen dabei nicht nur von einem „Lehrherren“, sondern auch von allen anderen Mitarbeitern. Das Spektrum an Aufgaben ist breit und geht vom Drehen über das Schleifen bis hin zum Fräsen und es werden immer wieder andere Fähigkeiten und neues Wissen zur Bearbeitung der Aufträge benötigt. Das macht den Ausbildungsberuf so spannend. Gerne können die Lehrlinge bei uns private Projekte zu Übungszwecken anbringen. Dann müssen zunächst Zeichnungen angefertigt werden, damit sich die Auszubildenden an ihre Vorgaben halten, und das wird auch durch uns überprüft.

Sarah: Welche Voraussetzungen sollten für diesen Ausbildungsberuf aus Eurer Sicht erfüllt werden? 

Sebastian: In erster Linie sollte Spaß am Umgang mit verschiedenen Werkstoffen und Maschinen vorhanden sein. Ansonsten ist stetige Lernbereitschaft und der Wille, sich immer weiter verbessern zu wollen, sehr wichtig. Ein Blick fürs Detail und „Tüftler-Wille“ sind auch immer hilfreich. Jan: Wenn grundsätzliches Interesse an diesem Beruf mitgebracht wird, wird eigentlich nur noch handwerkliches Geschick und Eigeninitiative benötigt. Aber am Wichtigsten ist, dass man Freude an der Arbeit mit Metall und anderen Werkstoffen und verschiedenen Maschinen hat. 

Sarah: Gab es Bedenken oder Sorgen, die Du, Sebastian, vor dem Start der Ausbildung bei uns hattest? Haben sich diese bestätigt? 

Sebastian: Richtige Sorgen in diesem Sinne hatte ich zum Glück nicht, aber eine grundlegende Nervosität hatte ich gerade vor dem ersten Tag natürlich schon. Das ist wahrscheinlich ganz normal, weil ich nicht genau wusste, was mich erwartet und ich möchte natürlich alles richtig machen. Vor dem Start der Ausbildung habe ich eine Praktikumswoche machen können, sodass ich zumindest eine grobe Vorstellung davon hatte, wer und was mich erwarten würde. Und nach den ersten Tagen hat die Nervosität ziemlich schnell nachgelassen. Ich habe gemerkt, dass mir die Tätigkeiten Spaß machen und alle Kollegen nett und immer hilfsbereit sind. Das war für mich die Hauptsache. 

Sarah: Gibt es Übernahmechancen nach Beendigung der Ausbildung für die Auszubildenden? 

Jan: Die Antwort auf diese Frage lautet ganz klar: Ja. Die Übernahmechancen der Auszubildenden sind sehr gut. Auch letztes Jahr haben wir wieder einen Azubi übernommen. Letztendlich ist das auch das Ziel, das wir mit der Ausbildung bei RST verfolgen. Wir möchten neue Mitarbeiter selbst ausbilden, die wir im Anschluss in ein festes Arbeitsverhältnis übernehmen können. Aber auch die Übernahme in andere Unternehmensbereiche, wie der Elektromechanischen Produktion oder der Systemintegration, ist nach der Ausbildung möglich. 

Sarah: Welche Weiterbildungsmöglichkeiten gibt es anschließend grundsätzlich? Welche gibt es bei der Firma RST? 

Jan: Im Grunde steht einem nach der Ausbildung die Welt offen. Anschließend kann der Techniker oder Meister in der Fachrichtung Feinwerktechnik gemacht oder sogar studiert werden, wenn daran Interesse besteht. Natürlich kann sich auch intern bei RST weiterentwickelt werden, denn das Wissen über die internen Abläufe und die Produkte sind sehr wertvoll für uns. Gute Möglichkeiten der Weiterentwicklung können ein Wechsel in die Systemintegration oder in die Elektromechanische Produktion sein. Dort ist die Perspektive auf die Bauteile und Produkte noch einmal eine ganz neue, was den eigenen Horizont ungemein erweitert. Sarah: Das waren sehr spannende Einblicke, die Ihr mir in die Ausbildung zum Feinwerkmechaniker gewährt habt. Vielen Dank hierfür und Dir, Sebastian, wünsche ich weiterhin viel Spaß und Erfolg bei Deiner Ausbildung.